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Depeche Mode – Barrel Of A GunDepeche Mode – Barrel Of A Gun

Depeche Mode – „Barrel Of A Gun“ (1997)

Single-Release: 3. Februar 1997 (UK/EU) • Album: Ultra (1997)

Düster, schwer und kompromisslos: „Barrel Of A Gun“ markiert Depeche Modes Rückkehr nach einer turbulenten Phase – ein brodelnder Mix aus Industrial-Rock, dröhnenden Beats und schneidenden Gitarren. Der Track setzt den Ton für Ultra und wird zur Selbstverortung zwischen Selbstzerstörung und Selbstbehauptung.

Inhalt & Sound

Martin L. Gore schreibt über das „Nicht-Passen“ in fremde Erwartungen; Dave Gahans Gesang – gezeichnet und trotzig – trägt das Bekenntnis. Klanglich treffen granular verzerrte Drums, kalte Synth-Flächen, tiefe Bass-Impakte und enge Gitarren-Licks auf einen hypnotischen, langsamen Groove. Tim Simenons Produktion (Bomb The Bass) ist rau, körperlich, urban – mehr Statement als bloßer Lead-Single-Ohrwurm.

Album & Veröffentlichung

Erste Single aus Ultra; B-Seite ist das instrumentale „Painkiller“. Neben der Single-/Radiofassung erschienen diverse 12″-Mixes. Aufgenommen u. a. in London (Abbey Road, RAK, Strongroom), New York (Electric Lady) und Los Angeles (Larrabee West).

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #3In den Charts: 8 WochenChart-Einstieg: 17.02.1997.

USA

Billboard Hot 100: Peak #47.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #4Erstchart: 15.02.1997.

Musikvideo

Anton Corbijns Clip – in Marokko gedreht – setzt auf staubige, fiebrige Großstadtbilder. Ikonisch: Gahan mit auf die Augenlider gemalten Augäpfeln, die den Blick selbst im geschlossenen Zustand „offen“ halten – ein Bild für das unentrinnbare Selbst.

▶️ „Barrel Of A Gun“ – Offizielles Musikvideo (Remastered)

Fazit

„Barrel Of A Gun“ ist kein gefälliger Comeback-Hit, sondern ein Manifest: harter Sound, klare Haltung – und der Beweis, dass Depeche Mode Ende der 90er relevanter und kompromissloser denn je klingen konnten.

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Blümchen – Gib mir noch ZeitBlümchen – Gib mir noch Zeit

Blümchen – „Gib mir noch Zeit“ (1997)

Single-Release: 15. September 1997 (DE) • Album: Verliebt… (1997)

Mit „Gib mir noch Zeit“ zeigt Blümchen ihre balladige Seite: ein warmer 90er-Pop-Midtempo mit akustischen Gitarren, weichen Pads und einer sehnsuchtsvollen Hook. Zwischen Teen-Pop und zartem Eurodance-Schimmer wird das Tempo zurückgenommen – Radio-Softspot inklusive.

Inhalt & Sound

Lyrisch bittet das Ich um Geduld und Raum – „lass uns nichts überstürzen“. Musikalisch trägt ein schwebender Beat mit sanften Percussions, dezente Gitarren und breit geschichtete Backings den Refrain. Neben der Single-/Radio-Version kursierten Drum’n’Bass-angehauchte Mixe und ein Radio-Remix von Münchener Freiheit (Stefan Zauner), die den Song unterschiedlich akzentuierten.

Album & Veröffentlichung

Der Track entstammt dem zweiten Album Verliebt… (1997) und erschien Mitte September 1997 als Maxi – u. a. mit dem Zeitloser Radio Mix, Alle Zeit der Welt Mix, Trommel & Bass in der Luft Mix sowie dem Stefan Zauner/Münchener Freiheit Radio Mix. Es existierte zudem eine Enhanced-Version mit Videotrack.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #9In den Charts: 15 WochenChart-Einstieg: 29.09.1997.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #1812 WochenErstchart: 12.10.1997.

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #216 WochenErstchart: 26.10.1997.

Musikvideo

Der Clip (Regie: Axel Baur) setzt auf Nahbarkeit und warme 90er-Bildsprache: performance-nahe Einstellungen, sanfte Farben, viel Fokus auf die Hook – stimmig zum introspektiven Ton des Songs.

▶️ „Gib mir noch Zeit“ – Offizielles Musikvideo

Fazit

Ein Kernstück der Verliebt…-Ära: „Gib mir noch Zeit“ zeigt Blümchen zwischen Pop-Sensibilität und dezentem Dance-Glow – ein langlebiger Radiofavorit jenseits der High-Energy-Hits.

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Ginuwine – When Doves CryGinuwine – When Doves Cry

Ginuwine – „When Doves Cry“ (1997)

Single-Release: 23. Juni 1997 (DE) • 25. Juli 1997 (US) • Album: Ginuwine… the Bachelor (1996)

Ginuwines Version von Princes 80er-Meilenstein übersetzt das Original in samtigen 90er-R&B:
Timbalands Produktion setzt auf knochentrockene Drums, subtiles Bass-Pulsieren und atmosphärische Adlibs – inklusive echter Tauben-Sounds als texturales Augenzwinkern.
Ergebnis: eine düstere, gleichzeitig clubtaugliche Neuinterpretation mit klarer Slow-Jam-DNA.

Inhalt & Sound

Lyrisch bleibt der Kern unangetastet: Begehren, Distanz, familiäre Spiegelbilder – „Maybe I’m just like my father…“.
Klanglich rückt Ginuwine die Melodie in einen R&B-Kontext: gesharpter Beat, luftige Pads, Falsett-Licks und Call-and-response-Backs.
Timbaland arbeitet mit mikrogesliceten Percussions und Breaks, die den ikonischen Refrain umso größer wirken lassen.

Album & Veröffentlichung

Der Cover-Track erschien 1997 als Single zum Debüt Ginuwine… the Bachelor.
Es kursierten mehrere Formate/EPs mit Radio Edit, Extended-/Club-Edits und Remixen (u. a. „Brooklyn Funk R&B Bounce Edit“, „Cosmic Funk 7\““).
Das Musikvideo entstand unter der Regie von Michael Lucero.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #15In den Charts: 17 WochenChart-Einstieg: 23.06.1997.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #105 Wochen gelistet (Erstchart: 06.09.1997).

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #248 WochenErstchart: 24.08.1997.

Niederlande

Dutch Top 40 / Single Top 100: Peak #1317 Wochen.

USA

Keine Notierung in der Billboard Hot 100; Fokus auf internationalen Märkten.

Musikvideo

Stylized R&B-Ästhetik der späten 90er: Performance, Close-ups, reduzierte Sets – Ginuwine im Zentrum, der Beat als Puls.

▶️ „When Doves Cry“ – Radio Edit (Audio/YouTube)

Fazit

Statt 1:1-Cover setzt Ginuwine auf Transformation: Weniger Synth-Pop, mehr Körper und Groove.
So avanciert „When Doves Cry“ in seiner Version zu einem eigenständigen 90er-R&B-Moment, der die Prince-Vorlage respektvoll in eine andere Klangsprache übersetzt.

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Skunk Anansie – Hedonism (Just Because You Feel Good)Skunk Anansie – Hedonism (Just Because You Feel Good)

Skunk Anansie – „Hedonism (Just Because You Feel Good)“ (1997)

Single-Release: 13. Januar 1997 (UK) • Album: Stoosh (1996)

„Hedonism“ ist Skunk Anansies große, bittersüße Rock-Ballade der 90er: schimmernde Clean-Gitarren, ein stoischer Midtempo-Beat und Skins verletzliche, zugleich kraftvolle Lead – gekrönt von einer Hook, die elegant zwischen Pop und Alternative Rock balanciert. Ein Signature-Moment der Stoosh-Ära.

Inhalt & Sound

Lyrisch blickt der Song auf eine brüchige Beziehung, in der „hedonistisches“ Wegdrücken von Gefühlen nur kurzfristig trägt. Klanglich treffen warme, weit aufgezogene Akkorde auf knochentrockene Drums, dichte Backings und ein dynamisch anziehendes Finale. Produzent GGGarth (Garth Richardson) lässt Stimme und Gitarren groß atmen – intim in den Strophen, hymnisch im Refrain.

Album & Veröffentlichung

Als dritte Single aus Stoosh erschien „Hedonism“ im Januar 1997 – in verschiedenen Maxi-Formaten mit B-Seiten wie „So Sublime“, „Let It Go“ oder „Strong“. In Kontinentaleuropa lief der Titel parallel über lokale Labelpartner. Ein später Streaming-Push bescherte dem Song zusätzliche Auszeichnungen.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #12In den Charts: 26 WochenChart-Einstieg: 03.03.1997.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #13 (Erstchart: 01.02.1997).

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #2 (3 Wochen) • 21 Wochen gelistet • Erstchart: 25.05.1997.

Österreich / Niederlande / Norwegen / Island

AT: Peak #11NL: Peak #6NO: Peak #8IS: #1.

Musikvideo

Der Clip (Regie: Thomas Krygier) spielt in einer Wohnung als Mikrokosmos: Band-Performance und intime Vignetten verschiedener Bewohner/innen verschränken sich – ein visuelles Gegenstück zur emotionalen Öffnung des Songs.

▶️ „Hedonism (Just Because You Feel Good)“ – Offizielles Video

Fazit

„Hedonism“ vereint Skunk Anansies Härte und Herz: transparent produzierter 90er-Rock mit großer Melodie – ein Evergreen, der die Band weit über die Alternative-Blase hinaus im Radio verankerte.

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Cappuccino – Du fehlst mirCappuccino – Du fehlst mir

Cappuccino – „Du fehlst mir“ (1997)

Single-Release: 22. September 1997 (DE/EU) • Album: Lautsprecher (1997)

„Du fehlst mir“ ist Cappuccinos großer Pop-Rap-Durchbruch: ein melancholischer Storyteller über Trennung und Leere,
getragen von weichen Keys, Gitarren-Sprenkeln und einem sofort mitsingbaren Refrain („I miss you…“). Zwischen
Radio-Pop und Drum’n’Bass-Edge trifft 90er-Deutschrap auf charttaugliche Hooks – ein Signature-Moment der späten 90er.

Inhalt & Sound

Textlich zeichnet der Song das erste Alleinsein nach dem Aus: leere Wohnung, Routinen, Erinnerungsblitze – Bittersüße statt Bitterkeit.
Klanglich mischen sich Pop-Rap-Vocals mit schiebendem Midtempo, Breakbeat-Anklängen und einem breiten, melodischen Chorus.
Die Produktion hält die Strophen intim und lässt den Refrain groß aufgehen – perfekt für Radio und VIVA.

Album & Veröffentlichung

Als Lead-Hit der Ära Lautsprecher erschien „Du fehlst mir“ im September 1997 in mehreren Formaten:
die CD-/12″-Maxi enthielt u. a. Radio Cut, Monometer Mix, Derezon Remix, Album Version
sowie den Nexxus Breakbeat RMX. Später folgte die Maxi-Variante Winter Sonate mit weiteren Versionen
und der B-Seite „Vergiß nicht“. Label: Rap Nation Records / Mercury.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #5 (3 Wochen) • In den Charts: 19 WochenChart-Einstieg: 06.10.1997.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #712 WochenErstchart: 09.11.1997.

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #414 WochenErstchart: 26.10.1997.

Musikvideo

Der Clip setzt die „leere Wohnung“-Erzählung in warmen 90er-Farben um: Performance, Close-ups, urbane Nightshots – nahbar, radiofreundlich, hookfokussiert.

▶️ „Du fehlst mir“ – Musikvideo (Upload)

Fazit

Ein Paradebeispiel für charttauglichen Deutschrap der 90er: klare Bilder, große Melodie, sanfte Breakbeats –
„Du fehlst mir“ verankerte Cappuccino nachhaltig im Radio und auf den Jahrescompilations.

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