Kategorie: 1992

Prince & The New Power Generation – Sexy MFPrince & The New Power Generation – Sexy MF

Prince & The New Power Generation – „Sexy MF“ (1992)

Single-Release: 30. Juni 1992 (US) • 6. Juli 1992 (UK) • Album: Love Symbol (1992)

„Sexy MF“ ist Prince in Reinform: ultrafunker Groove, Live-Band-Energie und eine provokante Hook („You sexy motherf**ker“), die 1992 für Zündstoff sorgte – und trotzdem weltweit zum Hit wurde. Der Track drehte die NPG-Bläser, Tony M.s Rap-Parts und Prince’ Bandleader-Charisma auf Anschlag und ebnete den Weg fürs Love Symbol-Album.

Inhalt & Sound

Musikalisch dominiert tiefer, trockener Funk: slap-naher Bass, Rimshots, Breaks, Call-and-Response zwischen Prince und der Band – dazu eine unmissverständliche, lustvoll-freche Lyrik. Wegen des expliziten Refrains kursierten Radio-/Video-Edits; in UK erschien die Single als Double A-Side mit dem mellow „Strollin’“.

Veröffentlichung & Credits

Aufgenommen im Dezember 1991 in Paisley Park, veröffentlicht Ende Juni/Anfang Juli 1992 als erste Single aus Love Symbol. Songwriting: Prince, Levi Seacer Jr., Tony M. • Produktion: Prince • Label: Paisley Park / Warner Bros. • Formate u. a. 7″/12″/CD-Maxi (mit „Strollin’“ und „Daddy Pop“).

Chart-Performance

Deutschland

Höchste Platzierung: #11 • Gesamt: 17 Wochen • Chart-Einstieg: 20.07.1992.

Vereinigtes Königreich

Als Double A-Side „Sexy MF / Strollin’“: Peak #47 Wochen in den Top 100 (erste Chartwoche: 19.07.1992).

USA

Billboard Hot 100: Peak #66Hot R&B Singles: #76 (eingeschränkte Airplay-Rotation wegen Explicit-Hook).

Weitere Länder

Australien: #5 (9 Wochen) • Niederlande (Top 40): #4 (8 Wochen) • Irland: #5 (7 Wochen).

Musikvideo

Der sinnlich-spielerische Clip (Regie: Sotera Tschetter) setzt auf Club-Atmosphäre, Performance und NPG-Ensemble-Vibes; eine zensierte Fassung lief auf MTV.

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Fazit

„Sexy MF“ ist pures Prince-Theater: knochentrockener Funk, große Band, maximaler Swagger. Ein Skandal-Magnet – und zugleich einer der definierten Grooves der frühen 90er.

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Sophie B. Hawkins – Damn I Wish I Was Your LoverSophie B. Hawkins – Damn I Wish I Was Your Lover

Sophie B. Hawkins – „Damn I Wish I Was Your Lover“ (1992)

Single-Release: 31. März 1992 (US Radio) • 15. Juni 1992 (UK) • Album: Tongues and Tails (1992)

Mit „Damn I Wish I Was Your Lover“ landete Sophie B. Hawkins ihren Durchbruch: ein pulsierender 90s-Poprock-Hit mit markantem Beat, samtiger Stimme und einer Hook, die sofort zündet. Inhaltlich spricht die Erzählerin eine Person an, die in einer unglücklichen Beziehung gefangen ist – zwischen Rettungsfantasie, Begierde und kompromissloser Zuneigung.

Inhalt & Sound

Der Text ist direkt, körperlich und tröstend zugleich („Free your mind and you won’t feel ashamed“). Musikalisch trifft ein treibendes Drum-Fundament auf dichte Gitarren- und Keyboard-Layer; Hawkins’ dynamische Phrasierung trägt den Spannungsbogen vom leisen Vers bis zum druckvollen Refrain. Das Ergebnis: ein Radio- und Club-tauglicher Crossover zwischen Rock, Pop und leichtem Alternative-Einschlag.

Veröffentlichung & Credits

Die Single erschien Ende März 1992 als Vorbote des Debütalbums Tongues and Tails (VÖ: 21. April 1992). Songwriting: Sophie B. Hawkins • Produktion: Rick Chertoff, Ralph Schuckett • Label: Columbia. Physische Singles führten u. a. die B-Seiten „Don’t Stop Swaying“ und „Listen“.

Chart-Performance

Deutschland

Höchste Platzierung: #15 • Gesamt: 21 Wochen • Chart-Einstieg: 06.07.1992.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #149 Wochen in den Top 100.

USA

Billboard Hot 100: Peak #5 (Sommer 1992).

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #1111 Wochen (Eintritt 06.09.1992).

Irland

IRMA: Peak #173 Wochen (Eintritt 16.07.1992).

Musikvideo

Zur Single existieren zwei Clips: Ein ursprüngliches, sinnlich inszeniertes Video wurde von MTV wegen „zu expliziter“ Inhalte nicht gespielt. Daraufhin erschien ein zweites, schwarz-weißes Performance-Video – beide nutzen den kürzeren Radio-/Video-Edit.

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Fazit

„Damn I Wish I Was Your Lover“ verbindet Intimität und Schlagkraft – textlich ungeschönt, klanglich hochmelodiös. Der Song markiert einen der prägnantesten 90er-Momente zwischen Pop und Alternative und machte Sophie B. Hawkins schlagartig international bekannt.

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Maggie Reilly – Everytime We TouchMaggie Reilly – Everytime We Touch

Maggie Reilly – „Everytime We Touch“ (1992)

Single-Release: April 1992 • Album: Echoes (1992)

„Everytime We Touch“ ist Maggie Reillys größter Solo-Hit: eine sehnsuchtsvolle Soft-Pop-Ballade mit eleganter 90s-Produk­tion, getragen von Reillys klarer, schimmernder Stimme. Inhaltlich geht es um Nähe, Trost und das Gefühl, im Anderen anzukommen – reduziert, eingängig und emotional auf den Punkt. Der Refrain wurde 2005 als Vorlage für Cascadas Dance-Version desselben Titels weltbekannt.

Inhalt & Sound

Warme Pads, sanfte Drums, dezente Akustik-Gitarren und eine lange, sich öffnende Hook prägen den Song. Die Dramaturgie pendelt zwischen verträumten Strophen und einem melodisch weit ausschwingenden Refrain. Radiospielbar und zugleich atmosphärisch genug für spätere Chill- und 90s-Compilations.

Veröffentlichung & Credits

Erschienen als zweite Single aus dem Debütalbum Echoes (EMI, 1992). B-Seite vieler Formate: „Gaia“. Neben der Single-/Radio-Fassung (3:59) kursierten eine „Long Version“ (7:18) sowie ein „Rhythm Mix“ (4:21).

Songwriting: Maggie Reilly, Stuart MacKillop, Peter Risavy • Produktion: Armand Volker, Stefan Zauner • Label: EMI / Mambo Musik

Chart-Performance

Deutschland

Höchste Platzierung: #16 (2 Wochen) • Gesamt: 25 Wochen • Chart-Einstieg: 20.04.1992 • Letzte Woche: 05.10.1992.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #516 Wochen in den Charts.

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #2412 Wochen.

Norwegen

VG-lista: #1 (insgesamt 16 Wochen gelistet; davon mehrere Wochen an der Spitze).

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #992 Wochen.

Niederlande / Finnland

NL: Peak #634 WochenFI: Peak #10.

Musikvideo

Das offizielle Video setzt Reillys Performance in weiche Lichtstimmungen und Natur-Tableaus – passend zur schwebenden, romantischen Anmutung des Songs.

▶️ „Everytime We Touch“ – Offizielles Video ansehen

Fazit

Zeitloser 90er-Slow-Burner: „Everytime We Touch“ zeigt Maggie Reilly als starke Solo-Stimme zwischen Pop und Ballade – mit einem Refrain, der über Jahrzehnte nachhallte und später im Dance-Gewand (Cascada) eine neue Generation erreichte.

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Hape Kerkeling – Hurz!!!Hape Kerkeling – Hurz!!!

Hape Kerkeling – „Hurz!!!“ (1992)

Single-Release: 1992 • Album: — (Standalone-Single; später u. a. auf Compilations wie Martins Hurzparade (1992) und Kein Pardon – …und weitere Mörderhits (1993))

„Hurz!!!“ überführt Hape Kerkelings legendären TV-Streich aus Total normal (1991) in eine Single-Version: eine satirische Parodie auf „Neue Musik“, in der scheinbar bedeutungsschwere Phrasen („Der Wolf, das Lamm, auf der grünen Wiese…“) in den berühmten Aufschrei „Hurz!“ münden. Die Aufnahme enthält zusätzlich nachgesprochene Publikums-Kommentare aus der TV-Situation – zwischen Kunst, Klamauk und Gesellschaftsspiegel.

Inhalt & Sound

Musikalisch setzt „Hurz!!!“ auf bewusst atonale Klaviermotive, abrupte Dynamikwechsel und eine theatralische Gesangsdarbietung – als ironisches Spiel mit Erwartungen an „ernste“ Musik. Die Komik entsteht aus der Diskrepanz zwischen Pathos und Nonsens-Text sowie der intellektuellen Überdeutung durch das (im Original) ahnungslose Publikum.

Veröffentlichung & Credits

Die Single erschien 1992 bei Ariola/BMG (verschiedene Formate, u. a. 7″/CD). Songwriting: Hape Kerkeling, Achim Hagemann • Produktion: Achim Hagemann • Label: Ariola (BMG) • Laufzeit (Single): ca. 3:22.

Der zugrunde liegende TV-Sketch wurde am 4. Juli 1991 in der letzten Folge von Total normal ausgestrahlt und gilt seither als Kultmoment der deutschen Fernsehsatire.

Chart-Performance

Deutschland

Höchste Platzierung: #4 (3 Wochen) • Gesamt: 15 Wochen • Chart-Einstieg: 10.02.1992 • Letzte Woche: 18.05.1992 • Jahrescharts 1992: #47.

Video/TV

Der ursprüngliche „Hurz!“-Auftritt stammt aus Total normal (1991) und wurde vielfach wiederveröffentlicht. Für die Single existiert zudem ein offizieller Audio-Upload.

▶️ „Hurz!!!“ – offizieller Audio-Upload (Ariola)

Fazit

„Hurz!!!“ ist mehr als eine Comedy-Nummer: ein pointierter Kommentar zur Kulturpose – und zugleich einer der prägnantesten deutschsprachigen Pop-Momenten der frühen 90er, der vom TV-Streich bis in die Single-Charts reichte.

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