Kategorie: 1997

G’s Incorporated – Stairway To HeavenG’s Incorporated – Stairway To Heaven

G’s Incorporated – „Stairway To Heaven“ (1996/1997)

Single-Release: 1996 (DE/EU) • Chartlauf: Frühjahr 1997 (DE/AT/CH) • Album: A Small Dedication (1997)

Ein überraschendes Spät-90er-Crossover: G’s Incorporated verwandeln Led Zeppelins Rock-Epos in eine Pop-Rap-Ballade mit R&B-Refrain. Über einem laid-back Midtempo-Beat treffen melodische Hooks und erzählerische Rap-Strophen auf die ikonische, neu arrangierte Topline – respektvoll genug fürs Original, radiofreundlich genug für 1997.

Inhalt & Sound

Die Coverversion übernimmt zentrale Zeilen und Motive von „Stairway to Heaven“ und rahmt sie mit zeittypischen Rap-Parts. Klanglich dominiert ein weicher 4/4-Groove, warme Pads, Gitarren-Chops und breit geschichtete Backings – die Hook setzt auf große, sing-along-taugliche Linien, die sich sofort festsetzen.

Album & Veröffentlichung

Die Single erschien 1996 und rollte 1997 in den Charts an. Auf dem 1997er Album A Small Dedication ist der Track enthalten; zusätzlich kursierten mehrere Maxi-/Remix-Formate (u. a. Carnival Freak Mix, En Naturelle R’n’B Mix, Nobiznesmanmix), die von Club bis Radio alles abdeckten.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #19In den Charts: 17 Wochen.

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #374 Wochen gelistet • Erstchart: 27.04.1997.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #332 Wochen.

UK / USA

Kein Charteintrag in den Single-Charts verzeichnet.

Jahreswertung DE

Single-Jahrescharts 1997: Platz #98.

Musikvideo

Der Clip (Regie: Oliver Sommer) inszeniert die Cover-Version zwischen Performance, Close-ups und urbaner 90er-Ästhetik – reduziert, stimmungsvoll, hookfokussiert.

▶️ „Stairway To Heaven“ – Musikvideo (Upload)

Fazit

„Stairway To Heaven“ von G’s Incorporated ist ein typischer Radio-Moment der 90er: große Melodie, sanfter Beat, Rap-Strophen mit Pop-Refrain – ein respektvolles, eigenständiges Update eines Klassikers, das 1997 spürbar Wellen schlug.

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Der Wolf – Oh Shit – Frau SchmidtDer Wolf – Oh Shit – Frau Schmidt

Der Wolf – „Oh Shit – Frau Schmidt“ (1997)

Single-Release: 17. Februar 1997 (DE) • Album: Der Wolf – Das Album (1997)

Spät-90er Deutschrap mit Augenzwinkern: „Oh Shit – Frau Schmidt“ verpackt Schulfrust, Flirt-Fiasko und Teenager-Slang in einen butterweichen Funk-Beat – mitsamt ohrwurmstarkem Refrain (mit Background-Vocals des damals noch unbekannten Sasha). Zwischen Storytelling und Wortwitz ist der Track das poppigste Aushängeschild der frühen Wolf-Phase.

Inhalt & Sound

Erzählt wird aus der Perspektive eines Schülers, der bei Mathelehrerin Frau Schmidt auf Granit beißt – bis die Lage in einer peinlichen Bett-Entdeckung eskaliert. Musikalisch: laid-back Midtempo-Groove, warme Rhodes/Gitarren-Tupfer, Hook mit Call-and-Response und klassisch gesampelter 90er-Bounce. Der Mix bleibt luftig und radiofreundlich, die Punchlines kommen trocken.

Album & Veröffentlichung

Nach dem Vorab-Hit „Gibt’s doch gar nicht“ erschien „Oh Shit – Frau Schmidt“ als zweite Single zur Ära Das Album. Die Maxi kam in mehreren Varianten (u. a. Original Version, Edit, Do-Montego Bay Mix, Extended Version, Ragga Mix, Instrumental). Label: Mercury (PolyGram).

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #18In den Charts: 16 WochenChart-Einstieg: 03.03.1997.

USA / UK

Kein Charteintrag in den Single-Charts verzeichnet.

Musikvideo

90er-Zeitkapsel zwischen Klassenzimmer-Motiv, Performance-Shots und Humor-Cuts – visuell so leichtfüßig wie der Song.

▶️ „Oh Shit – Frau Schmidt“ – Musikvideo

Fazit

„Oh Shit – Frau Schmidt“ kombiniert Chart-Instinkt mit Rap-Erzählwitz: ein eingängiger, charmant-frecher Radiohit, der Der Wolf in der deutschen Popkultur der späten 90er verankerte.

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Rammstein – Du hastRammstein – Du hast

Rammstein – „Du hast“ (1997)

Single-Release: 18./19. Juli 1997 (DE) • Album: Sehnsucht (1997)

„Du hast“ ist Rammsteins weltweiter Durchbruch und die Blaupause der Neue Deutsche Härte: Druckvolle Riffs, marschierende Kicks, kalte Industrial-Synths – dazu Till Lindemanns vokale Drill-Kommandos und das berühmte Wortspiel „du hast/du hasst“. Ein kompromissloser Club- und Festival-Evergreen.

Inhalt & Sound

Lyrisch spielt der Song mit dem Ehegelübde („Willst du…“) und dessen Verweigerung – als düstere Verdrehung zwischen Bindung und Ablehnung. Musikalisch verschrauben sich stakkatoartige Downstroke-Gitarren, ein pumpender, stoischer Beat und synkopierte Noise-Fills. Die Hook verdichtet das homophone Leitmotiv – knapp, massiv, sofort wiedererkennbar.

Album & Veröffentlichung

„Du hast“ erschien als zweite Single aus Sehnsucht (1997). Produziert von Jacob Hellner und der Band, veröffentlicht über Motor/Slash/London. Die Maxi enthielt u. a. Remixe sowie „Bück dich“ als B-Seite. Später tauchte der Track auf Soundtracks (z. B. The Matrix) und in Musikspielen (u. a. Guitar Hero, Rock Band) auf.

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #5In den Charts: 12 WochenChart-Einstieg: 04.08.1997.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #109 Wochen.

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #335 WochenErstchart: 10.08.1997.

USA

Mainstream Rock Airplay (Billboard): Peak #20.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #186 (später Kultstatus jenseits der Charts).

Musikvideo

Der Clip (Regie: Philipp Stölzl) kombiniert Heist-/Gangster-Bildsprache, Maskenästhetik und Pyro-Effekte zu einer Mini-Noir-Erzählung – ikonische Visuals, die den Song ebenso geprägt haben wie der Refrain.

▶️ „Du hast“ – Offizielles Musikvideo (4K)

Fazit

„Du hast“ ist Rammsteins Signatur-Schlag: minimalistische Textfigur, maximaler Druck – ein Meilenstein der späten 90er, der NDH global sichtbar machte und live bis heute als Pyro-Abriss funktioniert.

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The Notorious B.I.G. feat. Puff Daddy & Mase – Mo Money Mo ProblemsThe Notorious B.I.G. feat. Puff Daddy & Mase – Mo Money Mo Problems

The Notorious B.I.G. feat. Puff Daddy & Mase – „Mo Money Mo Problems“ (1997)

Single-Release: 15. Juli 1997 (US) • 28. Juli 1997 (UK) • Album: Life After Death (1997)

Der späte 90er-Giga-Hit mit glitzernder Bad-Boy-Signatur: Biggies Posthum-Nummer-eins-Hymne sampelt/interpretiert Diana Ross’ „I’m Coming Out“, legt darüber Mase’ lässigen Flow, Puff Daddys Adlibs und Kelly Prices uncredited Hook – und macht aus luxuriöser Selbstinszenierung eine universelle Party-Parole: „Mo money, mo problems“.

Inhalt & Sound

Lyrisch geht’s um Ruhm, Neid und den Preis des Erfolgs – mehr Geld, mehr Stress. Musikalisch: federnde Drums, glänzende Disco-Strings und das ikonische Hook-Motiv aus „I’m Coming Out“ als Trägermelodie. Biggie rappt schwerelos über die Taschen; Mase bringt Coolness, Puff Daddy die Catchphrases. Produziert von Stevie J und Sean „Puffy“ Combs – poliert, radio- und clubtauglich.

Album & Veröffentlichung

Als zweite Single aus Life After Death erschien „Mo Money Mo Problems“ im Juli 1997 – wenige Monate nach Biggies Tod. Die Maxi/12″ variierte je nach Markt (Radio/LP/Instrumental, Razor-N-Go Club Mix; B-Seite u. a. „Lovin’ You Tonight“). 1998 folgte die GRAMMY-Nominierung („Best Rap Performance by a Duo or Group“).

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #11In den Charts: 16 WochenChart-Einstieg: 04.08.1997.

USA

Billboard Hot 100: #1 (2 Wochen, August 1997) • zweiter posthumer US-#1-Hit für Biggie.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #611 Wochen gelistet (Erstchart: 09.08.1997).

Schweiz

Schweizer Hitparade: Peak #813 Wochen.

Österreich

Ö3 Austria Top 40: Peak #315 Wochen.

Musikvideo

Hype Williams’ High-Gloss-Vision: glänzende (rot/silberne) „Shiny Suits“, Weltraum-Setpieces, Golfturnier-Gag und Split-Screens – 90er-Bad-Boy-Ästhetik in Reinform, mit Cameos aus dem Label-Kosmos.

▶️ „Mo Money Mo Problems“ – Offizielles Musikvideo (4K)

Fazit

Ein Monument des späten 90er-Hip-Hop: Disco-Sample, Ohrwurm-Hook und drei markante Stimmen – „Mo Money Mo Problems“ definierte den Bad-Boy-Sommer 1997 und bleibt Biggies popkulturell strahlendster Crossover-Moment.

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Depeche Mode – Barrel Of A GunDepeche Mode – Barrel Of A Gun

Depeche Mode – „Barrel Of A Gun“ (1997)

Single-Release: 3. Februar 1997 (UK/EU) • Album: Ultra (1997)

Düster, schwer und kompromisslos: „Barrel Of A Gun“ markiert Depeche Modes Rückkehr nach einer turbulenten Phase – ein brodelnder Mix aus Industrial-Rock, dröhnenden Beats und schneidenden Gitarren. Der Track setzt den Ton für Ultra und wird zur Selbstverortung zwischen Selbstzerstörung und Selbstbehauptung.

Inhalt & Sound

Martin L. Gore schreibt über das „Nicht-Passen“ in fremde Erwartungen; Dave Gahans Gesang – gezeichnet und trotzig – trägt das Bekenntnis. Klanglich treffen granular verzerrte Drums, kalte Synth-Flächen, tiefe Bass-Impakte und enge Gitarren-Licks auf einen hypnotischen, langsamen Groove. Tim Simenons Produktion (Bomb The Bass) ist rau, körperlich, urban – mehr Statement als bloßer Lead-Single-Ohrwurm.

Album & Veröffentlichung

Erste Single aus Ultra; B-Seite ist das instrumentale „Painkiller“. Neben der Single-/Radiofassung erschienen diverse 12″-Mixes. Aufgenommen u. a. in London (Abbey Road, RAK, Strongroom), New York (Electric Lady) und Los Angeles (Larrabee West).

Chart-Performance

Deutschland

Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #3In den Charts: 8 WochenChart-Einstieg: 17.02.1997.

USA

Billboard Hot 100: Peak #47.

Vereinigtes Königreich

UK Singles Chart: Peak #4Erstchart: 15.02.1997.

Musikvideo

Anton Corbijns Clip – in Marokko gedreht – setzt auf staubige, fiebrige Großstadtbilder. Ikonisch: Gahan mit auf die Augenlider gemalten Augäpfeln, die den Blick selbst im geschlossenen Zustand „offen“ halten – ein Bild für das unentrinnbare Selbst.

▶️ „Barrel Of A Gun“ – Offizielles Musikvideo (Remastered)

Fazit

„Barrel Of A Gun“ ist kein gefälliger Comeback-Hit, sondern ein Manifest: harter Sound, klare Haltung – und der Beweis, dass Depeche Mode Ende der 90er relevanter und kompromissloser denn je klingen konnten.

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