Ginuwine – „When Doves Cry“ (1997)
      Ginuwines Version von Princes 80er-Meilenstein übersetzt das Original in samtigen 90er-R&B:
      Timbalands Produktion setzt auf knochentrockene Drums, subtiles Bass-Pulsieren und atmosphärische Adlibs – inklusive echter Tauben-Sounds als texturales Augenzwinkern.
      Ergebnis: eine düstere, gleichzeitig clubtaugliche Neuinterpretation mit klarer Slow-Jam-DNA.
    
Inhalt & Sound
      Lyrisch bleibt der Kern unangetastet: Begehren, Distanz, familiäre Spiegelbilder – „Maybe I’m just like my father…“.
      Klanglich rückt Ginuwine die Melodie in einen R&B-Kontext: gesharpter Beat, luftige Pads, Falsett-Licks und Call-and-response-Backs.
      Timbaland arbeitet mit mikrogesliceten Percussions und Breaks, die den ikonischen Refrain umso größer wirken lassen.
    
Album & Veröffentlichung
      Der Cover-Track erschien 1997 als Single zum Debüt Ginuwine… the Bachelor.
      Es kursierten mehrere Formate/EPs mit Radio Edit, Extended-/Club-Edits und Remixen (u. a. „Brooklyn Funk R&B Bounce Edit“, „Cosmic Funk 7\““).
      Das Musikvideo entstand unter der Regie von Michael Lucero.
    
Chart-Performance
Deutschland
Offizielle Deutsche Charts: Höchste Platzierung #15 • In den Charts: 17 Wochen • Chart-Einstieg: 23.06.1997.
Vereinigtes Königreich
UK Singles Chart: Peak #10 • 5 Wochen gelistet (Erstchart: 06.09.1997).
Schweiz
Schweizer Hitparade: Peak #24 • 8 Wochen • Erstchart: 24.08.1997.
Niederlande
Dutch Top 40 / Single Top 100: Peak #13 • 17 Wochen.
USA
Keine Notierung in der Billboard Hot 100; Fokus auf internationalen Märkten.
Musikvideo
Stylized R&B-Ästhetik der späten 90er: Performance, Close-ups, reduzierte Sets – Ginuwine im Zentrum, der Beat als Puls.
Fazit
      Statt 1:1-Cover setzt Ginuwine auf Transformation: Weniger Synth-Pop, mehr Körper und Groove.
      So avanciert „When Doves Cry“ in seiner Version zu einem eigenständigen 90er-R&B-Moment, der die Prince-Vorlage respektvoll in eine andere Klangsprache übersetzt.